Unterwegs mit dem Trupp „Boing!“

Heute geht es für Trupp „Boing!“ vom Hotel in Seoul zum Lagerplatz in Saemangeum. Dort warten bereits drei Trupps, die schon am Tag zuvor zum Jamboree aufgebrochen waren. Das Jamboree ist bekanntermaßen ein großes Abenteuer. Da macht auch die Anreise keine Ausnahme. Flexibel bleiben und die Laune nicht verlieren ist hier das Motto. Und am Ende wissen wir auch, wo Aruba liegt.

Die beiden Hotellifte fahren hoch und runter, bleiben oft und zu lange auf den 22 Stockwerken stehen und der Zeitplan gerät schon durcheinander, bevor auch nur irgendein Jugendlicher die Nase aus dem Hotel getreckt hätte. Kein Wunder, denn heute brechen insgesamt 70 Kontingentsmitglieder zum Flughafen auf, wo sie von Reisebussen zum Jamboree-Lagerplatz gebracht werden. Darunter Trupp „Boing!“ mit den vier Patrullenbetreuer*innen Bernhard, Jul, Martin und Jojo. Die bereiten „ihre“ Kids auf die Anreise vor: Wann für uns ein Bus bereitsteht, wie lange die Anreise wirklich dauert und ob dann noch Zelte aufgebaut werden müssen – das ist zunächst noch ungewiss. Von daher lautet die übergeordnete Devise von Patrullenbetreuer Martin für heute: „Seids auf alles vorbereitet!“

„You like it? You can keep it“

Vorbereiten kann man sich auf vieles. Be prepared ist schließlich unser Leitspruch. Was uns dann aber am Flughafen erwartet, hätte sich keiner der Jugendlichen so ausgemalt: Pfadfinder*innen aus allen Ländern mit Halstüchern in allen Farben wuseln in kleinen und großen Gruppen in einem geordneten Chaos durch sämtliche Stockwerke der Wartehallen. „Man hat den Eindruck, die Pfadis hätten den Flughafen okkupiert“, lacht Clemens. Die Menschenmenge hält den 17-Jährigen jedoch nicht davon ab, die Gitarre auszupacken und ein paar Riffs zu schmettern. Seine Trupp-Kolleg*innen nutzen die Zeit zum Tauschen: Sophia ergattert ein japanisches Halstuch und tauscht ihren Insta-Kontakt mit einem indonesischen Pfadfinder. Rebecca und Leo lernen Pfadfinder*innen aus Vietnam kennen, die gerne ihr Halstuch gegen eines aus der Alpenrepublik eintauschen. Pfadigruppen aus Italien, Ungarn und Aserbaidschan winken uns beim Vorbeigehen zu. Eine Norwegerin bleibt vor Annika stehen und bietet ihr Pommes von einem Pappteller an. „You like it? You can keep it“, lacht sie und drückt ihr die frittierten Kartoffeln in die Hand. Simon unterhält sich in der Zwischenzeit mit einem indischen Pfadfinder, der ihm seine Pokerkarten zeigt und dabei Englisch „mit lustigem Akzent“ spricht.

Je kleiner, desto besser

Schließlich tauchen Pfadfinder*innen aus Aruba auf. Aruba? Die Jugendlichen müssen sich eingestehen, dass sie das geographisch gar nicht einordnen können. Google gibt Antwort: Aruba gehört zum Königreich der Niederlande und liegt in der Nähe von Venezuela in der südlichen Karibik. Drei der arubischen Inselbewohner stehen jetzt vor unseren Jugendlichen und freuen sich über ein Kennenlernen. Jakob tauscht sein Halstuch, Daniel ein Abzeichen. Beide sind stolz: Je kleiner das Kontingent, desto begehrter die Tauschgegenstände.

Plötzlich geht alles ganz schnell: Plätze für 30 Personen sind gefunden. Der Bus für Trupp „Boing!“ steht bereit. Die Tauschgegenstände werden schnell in den Rucksack gesteckt und die Jugendlichen steigen in den Reisebus. Gut drei Stunden Reisezeit steht ihnen bevor, bis der Lagerplatz im Süden Koreas erreicht wird. Zeit genug zum Schlafen, Essen, Singen und nochmals Aruba zu googeln. Ob sie ihrem Geographielehrer nach den Ferien auf den Zahn fühlen und ihn nach Aruba fragen?

Auf geht’s! Jamboree – wir kommen!