Archiv der Kategorie: Truppvorstellungen

Mit dem Trupp AVATAR im Zauberland

Der Trupp Avatar besteht – wie könnte es anders sein? – aus den Patrullen Feuer, Luft und Wasser.
Aber Moment, fehlt da nicht noch etwas? In der Tat ist der Trupp Avatar ein vergleichsweise kleiner Trupp, der nur aus drei österreichischen Patrullen besteht und mit einer Patrulle aus Jamaica am Lager zu einem ganzen Trupp ergänzt wurde. Da die Gruppe aus Jamaica leider erst verspätet am Lagerplatz eintreffen konnte, war der Austausch dort nicht allzu intensiv. Deshalb wurde bei der Closing Ceremony noch einmal ein Zusammentreffen organisiert.

Do rennt der Schmäh

Die Patrullen werden geleitet von Milena, Sunshine und Mario. Sie und die Teilnehmer*innen kommen alle aus Vorarlberg, was sich als eine kleine Herausforderung entpuppt und in einem Sprach-Crashkurs ausartet. Es wird sehr schnell klar, dass in diesem Trupp „der Schmäh rennt“. Es ist sehr lustig, es wird viel gelacht und gekudert. Der Truppname hat sich in vielen Hinsichten als sehr treffend herausgestellt. Einerseits finden sich die Elemente in der koreanischen Flagge wieder, andererseits beschreiben sie die Herausforderungen, die es am Lagerplatz zu meistern gab. Hier bewies sich der Trupp Avatar als ein gemütlicher Trupp, die Jugendlichen und ihre Patrullenbetreuer*innen nahmen alles so an, wie es kam und haben es auch gemütlich aufgefasst, dass sie vom Lagerplatz weg mussten.

Ma kann a Jacke anziehen und mir is nedmol hoas

In Seoul begibt sich der Trupp für den Tagesausflug auf den Weg zum Anlegeplatz der Fähre, die zum Festland fährt. Die Fahrt ist kurz, aber trotzdem irgendwie aufregend. Die Fähre wird von einem Schwarm Möwen begleitet, die immer wieder in halsbrecherischen Manövern nach unten zur Meeresoberfläche fliegen und dann wieder emporgeschwebt kommen. Der Himmel ist bedeckt, aber trotzdem herrscht gute Laune, oder vielleicht gerade deswegen! Die Jugendlichen freuen sich: „Es is so toll, ma kann a Jacke anziehen und mir is nedmol hoas!“ Es wird gescherzt, dass die Heizung abgedreht wurde, damit wir die Kontingentsausrüstung ausnützen können.

Eine Rund Tagada in Südkorea

Am Festland angekommen folgt erst einmal eine Lagebesprechung. Alle versammeln sich in einem Kreis und diskutieren, wie sie den Tag verbringen möchten. Es wird ausgemacht, dass die Jugendlichen sich in Gruppen bewegen können und um 17:00 wieder zurück an der Anlegestelle sein sollen, um gemeinsam die Fähre zu nehmen. Dann wird ausgeschwärmt.

Lagebesprechung im Trupp AVATAR

Die Umgebung bietet unmittelbare Reizüberflutung, denn an der Küste Incheons befindet sich der Wolmi Freizeitpark, in dessen Mitte die Fähre den Trupp Avatar abgesetzt hat. Es gibt unglaublich viel zu sehen. Neben Fahrgeschäften und Imbissständen, die man auf einem Jahrmarkt in Österreich auch erwarten würde, gibt es noch viele kleinere und größere Details: kleine und große Tierfiguren, die sich entlang der Promenade verstecken und ein kleiner Zug, der auf erhöhten Schienen über den Köpfen der Jugendlichen vorbeisaust.

Die Begeisterung unter den Jugendlichen ist groß und sie verstreuen sich in alle Richtungen, um die verschiedensten Attraktionen auszuprobieren und sich durch die Imbissstände zu kosten. Eine beliebte Attraktion, die auf Jahrmärkten in Österreich auch unter dem Namen „Tagada“ berühmt berüchtigt ist, lenkt die Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf sich und zwei von ihnen lassen sich eine Runde gründlich durchschütteln. Als Johanna (15) und Katharina (14) endlich auf leicht wackeligen Beinen von der Attraktion zurück zur Gruppe gestolpert kommen, erzählen sie: „Du woasd ned wie lang wir scho drin hocken! Es war einfach nur unglaublich lustig. Aba lang.“ „I muas nochher noamoi fohra, es woa so lustig!“ Bevor noch weitere Fragen gestellt werden können, zieht eine weitere Attraktion ihre Aufmerksamkeit auf sich. „Magst mit dem foahn?“ „Jaja, schnell! Tickets!“ und schon sausen die beiden wieder davon.

Die Patrullenbetreuer*innen sind die Größten!?

Mit den Alpenrangern auf der Closing Ceremony

Der Trupp Alpenranger besteht aus den Patrullen Urleiwande Hawara, Honolulu Princess, Kasnockenranger und Konkrete Kroketten. Begleitet werden diese von den Patrullenbetreuer*innen Benjamin, Jakob, Maggie und Lukas.

Die ALPENRANGER – alias der „Gute-Laune-Trupp

Die Jugendlichen kommen aus Wien, Niederösterreich und Oberösterreich und haben sich im Laufe des Lagers einen besonderen Ruf erarbeitet. Der Patrullenbetreuer Benjamin beschreibt seinen Trupp als den „Gute-Laune-Trupp“, weil sie immer gute Laune haben und Stimmung machen. Die 14-jährige Emma beschreibt es folgendermaßen: „Weil wir immer gechillt sind, auch wenns zu stressigen Situationen kommt. Zum Beispiel auch als dieses Gewitter am Lagerplatz fast gekommen wär, war meine Patrulle dran mit kochen und wir waren einfach ganz gechillt, während die anderen um uns ganz gestresst waren. Wir haben einfach gekocht.“

Gut gelaunt in Richtung Closing Ceremony

Am Tag der Closing Ceremony begibt sich der „Gute-Laune-Trupp“ am frühen Nachmittag in einen Reisebus, der vor dem Hotel wartet und verbreitet – wie könnte es anders sein? – gute Laune! Es herrscht erwartungsvolle Stimmung, einige haben sich herausgeputzt und sind in Tracht gekommen. Es wird sich aufgeregt über die Erwartungen für die kommenden Stunden ausgetauscht.
Ida (17) antwortet auf die Frage, wie „hyped“ sie auf die bevorstehende Zeremonie und das anschließende Konzert ist: „Auf einer Skala von 1 bis 10… 10. Nein, eigentlich 11!“
Auf Instagram-Accounts wird das Line-up recherchiert, beim Durchschauen kommt Motivation auf. Einige Namen sind wirklich fame. Die Gerüchte um einen Auftritt der K-Pop Gruppe BTS sind noch immer im Umlauf, aber die Jugendlichen sind nicht allzu enttäuscht, dass die berühmte K-Pop Gruppe mit dem klingenden Namen „bulletproof boyscouts“ doch nicht auftreten wird. Sie tauschen sich über Konzerte aus, auf denen sie schon waren und freuen sich auf das, was kommt.

Dass die Reise weit ist und es Wartezeiten gibt, dämpft die Stimmung nicht im geringsten. Während der Fahrt fahren wir an anderen Bussen vorbei, in denen eindeutig auch Pfadfinder*innen sitzen. Es wird spekuliert, woher die wild Winkenden in den anderen Bussen kommen. Manche haben bemalte Gesichter, einige in bunten Neonfarben, andere haben sich in ihren Länderfarben verziert oder sich die Flaggen aufgemalt.

Ein Stadion voller Jamboree-Spirit

Als der Bus endlich anhält, steigert sich die erwartungsvolle Stimmung noch. Wir steigen aus dem Bus aus und folgen einem Koreaner, der die Hinfahrt damit verbracht hat in penibelster Weise ein weißes Schild mit zwei roten Streifen zu bemalen, um nun mit der selbst gestalteten Österreich-Fahne vor uns herlaufen zu können. Auf dem Weg zum Stadion kommen die Jugendlichen an vielen Helfer*innen und Polizist*innen vorbei. Viele von ihnen winken begeistert und einige strecken die Hände aus, um einzuschlagen. Es wird gesungen und der Trupp schreit gemeinsam einige Rufe.

Im Stadion angekommen dauert es noch eine Weile bis die richtigen Plätze gefunden sind. Die Jugendlichen bleiben weiterhin gut gelaunt, trotz der Verzögerungen. Sie nutzen die Gelegenheit, um noch einige Abzeichen und Halstücher zu tauschen. Einige laufen zufällig Freund*innen über den Weg, die sie noch am Lagerplatz kennengelernt haben und fallen einander erfreut in die Arme. Der Jamboree-Spirit liegt wieder in der Luft. Wir kommen alle von unterschiedlichsten Orten und unterschiedlichsten Backgrounds, aber hier sind wir alle Freund*innen.

Zum Abschluss werden noch Halstücher und Abzeichen getauscht.

Flammen, Feuerwerk, Konfetti und Luftballons – und jede Menge K-Pop

Schließlich sind wir bei unseren Plätzen angekommen. Die Closing Ceremony besteht aus einigen kurzen Ansprachen. Dann folgt noch eine kleine Wartezeit, in der umgebaut wird. Wir haben Zeit, etwas zu jausnen. Schließlich geht das lang erwartete Konzert endlich los. Die Menge ist unglaublich laut und die Stimmung phänomenal. Die Jugendlichen winken mit den Lightsticks, die sie bekommen haben, das ganze Stadion ist in ein bunt blinkendes Lichtermeer getaucht. Seitens des Veranstalter wurde nichts ausgelassen: Flammen, Feuerwerk, Konfetti und Luftballons – alles ist dabei.

Nach der Show kann man viele leuchtende Augen sehen. Ida (17) sagt, es habe ihr extremst gut gefallen. Auch andere stimmen ein, dass es sehr cool war und sie so etwas auf jeden Fall sofort wieder erleben wollen würden.

Selbst Adam (16), der sich nicht als K-Pop Fan beschreiben würde, wirkt gut gelaunt. Auch wenn ihm nicht alle Lieder so gut gefallen haben, hat ihn die Stimmung begeistert und er hat einfach mit den anderen mitgemacht: „Ein paar Lieder waren lame, aber es war trotzdem gute Stimmung, kann man lassen.“

Nach diesem aufregenden Erlebnis, das das Jamboree beendet, macht sich der „Gute-Laune-Trupp“ in bester Laune wieder auf den Heimweg.

Willkommen in SCHOKOLADISTAN

Der Trupp „SCHOKOLADISTAN” besteht aus Teilnehmer*innen, die vor allem aus Wien, Wien Umgebung und Niederösterreich kommen. Die Patrullenbetreuer*innen Matty, Miriam, Junia und Vero kümmern sich herzlich um die Patrullen. Wir haben den Trupp auf ihrem Lagerplatz besucht und konnten neben Schokoladistan auch Nicaria kennenlernen.

Der Trupp SCHOKOLADISTAN besteht aus vier Patrullen, deren Namen alle thematisch zu dem des Trupps passen: “Zotter”, “Noisette”, “10.014 Kcal” und die “Kuhflecken”.
Wer sich jetzt fragt, was Kuhflecken mit Schokolade zu tun haben, muss sich nur das Maskottchen der Patrulle ansehen, dabei handelt es sich nämlich um eine Kuh. Und zwar nicht irgendeine Kuh, sondern die „kuhle Kuhfluencerin“,eine lila Milka Stoffkuh, die bei allen Unternehmungen mit von der Partie ist. Selbstverständlich trägt die Kuh Halstuch und Uniform und hat schon ganz schön für Aufregung gesorgt! Auf ihrem Instagram-Kanal könnt ihr mehr über ihr Abenteuer Jamboree lese.
Der Patrullenname “10.014 Kcal” könnte auch noch für Fragen aufwerfen – eine Antwort darauf findet ihr im Blog, in dem die Jugendlichen über ihre Erfahrungen berichten. Wer Genaueres wissen will, findet hier den zum Blog und die ganze Geschichte.

Die kuhle_kuhfluencerin ist auch auf Instagram.

Wer hat den höchsten Fahnenmast?

Am Lagerplatz herrscht Aufregung, heute ist ein denkwürdiger Tag: Trotz starker Hitze haben sich viele Mitglieder des Trupps Schokoladistan heute mächtig ins Zeug gelegt und das Ergebnis kann sich sehen lassen: ein über zehn Meter hoher Fahnenmast markiert den Zeltplatz und lässt Besucher*innen schon von weitem wissen, wo der österreichische Trupp zu finden ist.
Felix, Oscar und Muki erzählen begeistert, wie sie die Bambusstangen mit verschiedenen Bünden zu einem langen Mast gebunden und diesen am Lagerplatz aufgestellt haben. Ihr Ziel war, den höchsten Fahnenmast im Subcamp Moisson aufzustellen. Nur die Masten von Spanien und Saudi Arabien machen diesem Vorhaben etwas Konkurrenz.
Um den Mast aufzustellen, brauchte es zehn Jugendliche, sechs an den Schnüren und weitere, die den Stab anhoben. Dieser wurde in ein zuvor gegrabenes Loch gestellt und die Schnüre dann mit jeweils zwei Heringen abgespannt, damit der Mast möglichst wetterfest ist. Die Jugendlichen sind sichtlich stolz und diskutieren schon, ob sie noch eine weitere Stange anfügen wollen, um den Mast noch höher zu machen.

Damit man gleich weiß, wo Schokoladistan liegt, ist der Fahnenmast etwas größer ausgefallen.

Wenn es dämmert, erwacht Nicaria

Nach einer Runde Abwasch und “Ökoball” nach dem Abendessen (dabei stellen sich alle in eine Reihe und gehen den Lagerplatz ab und jede*r hebt auf, was ihr oder ihm in den Weg kommt), dämmert es langsam. Der Lagerplatz befindet sich nahe am Meer, weshalb der Sonnenuntergang eine besonders schöne Stimmung zaubert, der Himmel färbt sich in verschiedensten orange und rosa Schattierungen. Während sich die Sonne langsam verabschiedet, ist eine Gruppe eifrig dabei, sich um einen der Tische zu versammeln. Ein paar Blätter Papier werden ausgebreitet, eine Laterne aus dem Zelt gekramt und ein Moskitonetz wird zum Schutz vor dem lästigen Ungeziefer über den Tisch gespannt. In dem kleinen Zelt, das das Netz bildet, herrscht eine Stimmung gespannter Erwartung. Bereits bei einem der Treffen vor dem Jamboree hat eine Gruppe der Jugendlichen begonnen, sich die Geschichte um “Nicaria” auszudenken. Die Fantasiewelt ist zu einem richtigen Gemeinschaftsprojekt geworden: Einer erzählt, eine zeichnet eine Landkarte, einer achtet auf die Einhaltung der Regeln des „pen and paper“-Spiels, das die Gruppe um ihre Geschichte aufgebaut hat. Bei solchen Spielen hat jede mitspielende Person einen Charakter mit verschiedenen Fähigkeiten. Die Spieler*innen bewegen sich durch eine Geschichte, die vom Spielleiter erklärt wird und können mit eigenen Entscheidungen den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Acht bis zehn der Jugendlichen sind bei den Spielrunden dabei, von denen heute endlich die erste stattfinden konnte. Sie sind alle schon gespannt, wie das Abenteuer weitergeht.

Mit den Weastrians auf Tausch-Tour

Auch an einem Freizeit-Tag gibt es auf einem Jamboree genug zu erleben. Ganz oben auf der Aktivitäten-Liste steht die Suche nach besonderen Halstüchern oder Abzeichen – und dann wird getauscht, was das Zeug hält. Wir haben die Weastrians auf ihrer Tour begleitet.

Die „Weastrians” sind ein sehr bunt gemischter Trupp mit 34 Teilnehmer*innen aus Niederösterreich, Wien, Vorarlberg und Tirol. Dazu kommen noch die Patrullenbetreuer*innen Christian, Robert, Selina und Conny. Auf die Frage, ob sich denn alle verstehen, wenn sie aus so unterschiedlichen Teilen Österreichs kommen, folgt heftiges Kopfnicken und der 14-jährige Theo erzählt, dass er allen ein bisschen Vorarlberger Dialekt beibringt, indem er einfach nur im Dialekt mit ihnen spricht. Er sagt außerdem, dass man es manchmal auch einfach akzeptieren muss, wenn jemand etwas nicht versteht.

Einfach freundlich sein – die beste Strategie

An Tagen wie heute, an denen die Jugendlichen Freizeit haben, widmen sie sich den unterschiedlichsten Aktivitäten. Während einige sich ein bisschen Zeit dafür nehmen, das Lagertor, dass der Trupp gebaut hat zu verstärken, Wäsche zu waschen oder die Gräben um den Lagerplatz, die die Zelte bei Regen vor Überschwemmungen schützen sollen zu vertiefen, ist eine weitere sehr beliebte Beschäftigung das Tauschen von Halstüchern, Abzeichen und anderen Gegenständen mit Teilnehmer*innen von anderen Kontingenten. Beim Tauschen geht es oft ganz schön heiß her, da seltene Gegenstände sehr begehrt sind. Der 14-jährige Nicolas betont, wie wichtig es ist, sich beim Tauschen nicht „abziehen“ zu lassen. Er erzählt, dass er immer, wenn jemand sagt, dass etwas selten ist, dies von anderen verifizieren lässt. Die Jugendlichen entwickeln zum Tauschen ihre ganz eigenen Erfolgsstrategien. Der 16-jährige Francesco hat schon neun Halstücher getauscht. Die optimale Strategie ist laut ihm, einfach freundlich zu sein. Einige der anderen Teilnehmer*innen sind auch begeistert, wenn er mit ihnen Spanisch spricht – das bringt schon was.

In den beschatteten Tunneln werden die Tauschgegenstände präsentiert.


Und wo geht es nun hin zum Tauschen? Während sich bei den offiziellen Tauschplätzen kaum etwas tut, sammeln sich viele Jugendliche in den grünen Tunneln, die entlang der Straße aufgestellt sind. Sie sind mit grünem Stoff bespannt und mit Pflanzen behängt. Außerdem sind an den höchsten Punkten Wasserdüsen montiert, sodass ein leichter Wassernebel versprüht werden kann – insgesamt stellen sie einen idealen Ort zum Entspannen, Abkühlen und eben auch zum Tauschen dar. Bereits auf dem Weg zu den Tunneln geht es turbulent her, denn die Jugendlichen werden an einer Wasserstelle, an der sie ihre Flaschen auffüllen, in eine kleine Wasserschlacht verwickelt. Mit den Schläuchen der Wasserstelle wird auf das Gegenüber gezielt und dann schwungvoll der Wasserhahn gedreht. Nach wenigen Minuten sind alle laut am Lachen und klatschnass. An einem Tag wie heute ist so eine kurze Abkühlung allen sehr willkommen.

Aus der kurzen Trinkpause wird eine spontane Wasserschlacht.

Auf der Suche nach dem schönsten Halstuch

Wir ziehen den Rückzug an und begeben uns in einen der grünen Tunnel, wo sich schon viele Jugendliche tummeln. Einige haben sich ihre Unterlagsmatten mitgenommen, andere haben Tücher am Boden ausgebreitet und ihre Schätze darauf aufgelegt: Bunte Abzeichen in verschiedensten Größen, Kontingentshalstücher und Gegenstände, wie die heiß begehrten kleinen Koalabären vom australischen Kontingent, die man sich auf das Halstuch klemmen kann. Die Teilnehmer*innen spazieren mit suchendem Blick durch den Tunnel. Nach kurzer Zeit hat sich jemand gefunden, dessen Halstuch von Interesse ist. Die Jugendlichen kommen ins Gespräch und tatsächlich: nach wenigen Minuten der Verhandlung ist geklärt, dass ein Tausch zustande kommen kann. Feierlich werden die Tücher übergeben. Die Freude ist groß, aber der Moment des Innehaltens ist kurz, denn schon geht es weiter zum nächsten Tauschgeschäft!

Die Freude ist groß, wenn ein Tausch zustande gekommen ist.

Unterwegs mit dem Trupp „Boing!“

Heute geht es für Trupp „Boing!“ vom Hotel in Seoul zum Lagerplatz in Saemangeum. Dort warten bereits drei Trupps, die schon am Tag zuvor zum Jamboree aufgebrochen waren. Das Jamboree ist bekanntermaßen ein großes Abenteuer. Da macht auch die Anreise keine Ausnahme. Flexibel bleiben und die Laune nicht verlieren ist hier das Motto. Und am Ende wissen wir auch, wo Aruba liegt.

Die beiden Hotellifte fahren hoch und runter, bleiben oft und zu lange auf den 22 Stockwerken stehen und der Zeitplan gerät schon durcheinander, bevor auch nur irgendein Jugendlicher die Nase aus dem Hotel getreckt hätte. Kein Wunder, denn heute brechen insgesamt 70 Kontingentsmitglieder zum Flughafen auf, wo sie von Reisebussen zum Jamboree-Lagerplatz gebracht werden. Darunter Trupp „Boing!“ mit den vier Patrullenbetreuer*innen Bernhard, Jul, Martin und Jojo. Die bereiten „ihre“ Kids auf die Anreise vor: Wann für uns ein Bus bereitsteht, wie lange die Anreise wirklich dauert und ob dann noch Zelte aufgebaut werden müssen – das ist zunächst noch ungewiss. Von daher lautet die übergeordnete Devise von Patrullenbetreuer Martin für heute: „Seids auf alles vorbereitet!“

„You like it? You can keep it“

Vorbereiten kann man sich auf vieles. Be prepared ist schließlich unser Leitspruch. Was uns dann aber am Flughafen erwartet, hätte sich keiner der Jugendlichen so ausgemalt: Pfadfinder*innen aus allen Ländern mit Halstüchern in allen Farben wuseln in kleinen und großen Gruppen in einem geordneten Chaos durch sämtliche Stockwerke der Wartehallen. „Man hat den Eindruck, die Pfadis hätten den Flughafen okkupiert“, lacht Clemens. Die Menschenmenge hält den 17-Jährigen jedoch nicht davon ab, die Gitarre auszupacken und ein paar Riffs zu schmettern. Seine Trupp-Kolleg*innen nutzen die Zeit zum Tauschen: Sophia ergattert ein japanisches Halstuch und tauscht ihren Insta-Kontakt mit einem indonesischen Pfadfinder. Rebecca und Leo lernen Pfadfinder*innen aus Vietnam kennen, die gerne ihr Halstuch gegen eines aus der Alpenrepublik eintauschen. Pfadigruppen aus Italien, Ungarn und Aserbaidschan winken uns beim Vorbeigehen zu. Eine Norwegerin bleibt vor Annika stehen und bietet ihr Pommes von einem Pappteller an. „You like it? You can keep it“, lacht sie und drückt ihr die frittierten Kartoffeln in die Hand. Simon unterhält sich in der Zwischenzeit mit einem indischen Pfadfinder, der ihm seine Pokerkarten zeigt und dabei Englisch „mit lustigem Akzent“ spricht.

Je kleiner, desto besser

Schließlich tauchen Pfadfinder*innen aus Aruba auf. Aruba? Die Jugendlichen müssen sich eingestehen, dass sie das geographisch gar nicht einordnen können. Google gibt Antwort: Aruba gehört zum Königreich der Niederlande und liegt in der Nähe von Venezuela in der südlichen Karibik. Drei der arubischen Inselbewohner stehen jetzt vor unseren Jugendlichen und freuen sich über ein Kennenlernen. Jakob tauscht sein Halstuch, Daniel ein Abzeichen. Beide sind stolz: Je kleiner das Kontingent, desto begehrter die Tauschgegenstände.

Plötzlich geht alles ganz schnell: Plätze für 30 Personen sind gefunden. Der Bus für Trupp „Boing!“ steht bereit. Die Tauschgegenstände werden schnell in den Rucksack gesteckt und die Jugendlichen steigen in den Reisebus. Gut drei Stunden Reisezeit steht ihnen bevor, bis der Lagerplatz im Süden Koreas erreicht wird. Zeit genug zum Schlafen, Essen, Singen und nochmals Aruba zu googeln. Ob sie ihrem Geographielehrer nach den Ferien auf den Zahn fühlen und ihn nach Aruba fragen?

Auf geht’s! Jamboree – wir kommen!